Lafu-Seminar zu Elektro-Smog: Experten warnen insbesondere vor Schnurlos-Telefonen

Die Signale von Schnurlos-Telefonen, Handys und Mobilfunkantennen können krank machen. Davon überzeugten die Lafu-Experten ihre gut 100 Zuhörer beim jüngsten Innenraum-Seminar im Technologie-Zentrum.

Die Grenzenlosigkeit der Grenzwerte gelte nicht nur für klassische Umweltgifte aus der Chemie und Schimmel in Innenräumen, sondern auch für Funksignale, Mikrowellen und Magnetfelder, meint Gary Zörner, Chef des Delmenhorster Labors für Chemische und Mikrobiologische Analytik (Lafu). „Man muss nicht im einzelnen wissen, wie die Krankheit ausgelöst wird, wenn Studien beweisen, dass die Krebsrate im Umkreis von Mobilfunkmasten zunimmt“, begründet er. Die heute gültigen Richtlinien beruhten auf der Wärmewirkung der Strahlen. Eine biologische Wirkung sei aber schon bei deutlich geringeren Werten feststellbar. Eine Studie aus Schweden habe schon erhebliche Veränderungen an den Hirnen von Ratten festgestellt, die lediglich mit einem Zehntausendstel der für Menschen zulässigen Mobilfunk- Strahlung ausgesetzt worden seien.

Unterstützung für Zörners Thesen lieferten der Baubiologe und Architekt Rainer Stasch sowie Wolfgang Herter (Prüfinstitut PZT, Wilhelmshaven). Stasch berichtete von einer in Bremen durchgeführten Untersuchung von Wohnräumen, die nur in zehn Prozent der Fälle eine geringe Belastung durch Elektro-Smog ergeben habe, während die Forscher in der Mehrzahl der Wohnungen eine erhöhte Belastung gemessen hatten. Als stärkste Verursacher seien dabei Schnurlostelefone für den Hausgebrauch identifiziert worden. Handys hätten dagegen nur zehn bis.

Er rät dazu, Schlafräume möglichst von allen Elektrogeräten frei zu halten, insbesondere von schnurlosen Telefonen, da diese permanent zwischen Endgerät und Basisstation Signale sendeten. Allerdings schütze das nur teilweise. „Wenn der Nachbar so ein Gerät an der Wand aufgestellt hat, bekommen Sie das auch ab“, verdeutlichte Wolfgang Herter, dessen Institut unter anderem für Ökotest arbeitet. Bei Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen oder Schlafproblemen sollte man daher auch mit Nachbarn das Gespräch suchen, um möglichen Quellen auf die Spur zu kommen. Genereller Tipp der Experten: „Am besten alles abschalten, was an Elektrogeräten gerade nicht benötigt wird, insbesondere nachts. Möglichst auch den Stecker ziehen.

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