Viele Menschen leiden unter Umweltkrankheiten, ohne es zu wissen.
Unter Umständen können Anfälligkeiten sogar an die Nachkommen weitergegeben werden.
Ann-Kathrin Seiz und Gary Zörner klären in der VHS Delmenhorst über die neuesten Studien auf.

Schadstoffe in der Umwelt sind mit bloßem Auge meist nicht zu erkennen: Ann-Kathrin Seiz und Gary Zörner informieren in der VHS Delmenhorst über die neuesten Studien. FOTO: Florian Mielke

Wer häufiger unter Kopfschmerzen, Unwohlsein oder anderen diffusen Beschwerden leidet, für die Ärzte keine Erklärungen finden, sollte damit nicht gleich zum Psychiater gehen, sondern vielleicht erstmal sein Schlafzimmer nach einer Schadstoffquelle untersuchen lassen. Das rät die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ann-Kathrin Seiz des Labors für Chemische und Mikrobiologische Analytik (Lafu). Gemeinsam mit Lafu-Gründer Diplom-Ingenieur Gary Zörner hält sie am kommenden Freitag, 1. Juli, von 18 bis 20.15 Uhr in der VHS Delmenhorst den Vortrag „Umweltkrankheiten – Welche Einflüsse betreffen meine Gesundheit und die der Menschen weltweit?“

Schwere Folgen

Umweltbelastungen seien für 16 Prozent aller Todesfälle und 25 Prozent aller Erkrankungen weltweit verantwortlich, berichtet Ann-Kathrin Seiz. Dass die damit zusammenhängenden Erkrankungen vergleichsweise schlecht untersucht seien, liegt laut Gary Zörner vor allem daran, dass sie in erster Linie ärmere Menschen, Minderheiten und Kinder betreffen, sie teilweise nur mit aufwendiger Diagnostik auf bestimmte Ursachen zurückzuführen sind und nicht zuletzt an den Interessen internationaler Unternehmen, die Umwelterkrankungen durch ihre Geschäftspraktiken und Produkte bedingen.
Im Vortrag stellen die Lafu-Referenten die aktuellen Ergebnisse aus der internationalen Wissenschaft und Forschung vor. So sind die Grenzen in Bezug auf die Bedrohung des Ökosystems bei der chemischen Verschmutzung, dem Verlust der Biodiversität und der Überdüngung in der Landwirtschaft beispielsweise sogar weiter überschritten als beim Klimawandel.
Angesprochen werden außerdem die Ursachen und interessante Beispiele von Umwelterkrankungen sowie die körperlichen Mechanismen hinter den oft diffusen Symptomen. So können Schadstoffe sogar Auswirkungen auf das Erbgut haben und so sogar bei den Nachkommen die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten wie Krebs erhöhen.

Hybridveranstaltung

Der Vortrag „Umweltkrankheiten – Welche Einflüsse betreffen meine Gesundheit und die der Menschen weltweit?“ findet in Raum 08 bei der VHS Delmenhorst, Am Turbinenhaus 11, statt, kann aber auch online verfolgt werden. Anmeldung unter den Kursnummern 22A5311 (präsenz) oder 22A5313 (online) unter Tel. 04221/981 800 oder per E-Mail unter anmeldung@vhs-delmenhorst. Für Kurzentschlossene wird es aber auch noch eine Abendkasse geben. Gebühr 9 €. Die Veranstaltung findet unter der 2G-Regel statt. Der Nachweis ist vor Ort zu erbringen. Die VHS empfiehlt zudem das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

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