Jahrestagung der „Aquatekten“ in Delmenhorster Analytik-Labor

DELMENHORST/WOB Die Keimzelle war die Nordseelagune in Butjadingen. Als der mir Nordseewasser gespeiste tideunabhängige Badesee im Jahr 2005 angelegt wurde, war Expenenwissen gefragt. So fand sich die Gruppe von Dienstleistern zusammen, die heute unter dem geschützten Namen „Aquatekren“ ihre Leistungen vom Schwimmteich bis zum Zoo-Aquarium anbietet. Mit dabei war von Anfang an das seit inzwischen 18 Jahren existierende Delmenhorster Labor für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu) von Gary Zörner. Der für seine stets offenen Werte zu umweltpolitischen Themen bekannte Labor-Geschäftsführer war jetzt Gastgeber der Jahreskonferenz der Aquatekten. Nach der Tagung gab Zörner einen aus – zu einer Bowle gab es Obst-Spieße und Sahneeis, zubereitet in minus 192 Grad kaltem flüssigem Stickstoff.

„Überall wo Wasser eine Rolle spielt“, könnten die Aquatekten bundesweit tätig werden, sagt der Göttinger Landschaftsarchitekt Tim Köhler: „Der Auftraggeber wendet sich an die Aquatekten, dann bekommt er für seine Aufgabenstellung den passenden Spezialisten.“ Das könnte ein Landschaftsbau- oder ein Wasserbau-Ingenieur sein, ein Betriebswirtschaftler, ein Aquarienbau-Experte oder ein Limnologe sein. Sogar ein Astronom gehöre der Dienstleistungsgruppe an. Für die Gewässeranalytik zeichnet Gary Zörners Lafu verantwortlich. Inzwischen hat die Gruppe auch schon einige Patente angemeldet.

Neuester Partner der Gruppe ist die international aktive Trinkwasserinitiative „Viva con agua“ aus Hamburg-St. Pauli. Gegründet wurde „Viva con agua“ von Benjamin Adrion, damals FC St. Pauli-Spieler, nach einem Trainingslager auf Kuba. 2009 wurde er stellvertretend für den Verein mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Vorrangiges Ziel ist die Trinkwasserversorgung und die Verbesserung der Sanitärsituation in Entwicklungsländern. Ob Wasserspender auf Kuba, Tiefbohrbrunnen und sanitäre Anlagen in Äthiopien, Quelleinfassungen in Ruanda, Trinkwasserverreilungssysteme in Ecuador, Brunnen und Latrinen in Kambodscha oder Regenwasser-Auffangsysteme in Kenia – durch die Initiative haben sich die Lebensbedingungen von über 55000 Menschen nachhaltig verbessert.

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