UMWELTTECHNIK Skoda lässt auf der Nordwolle Mitarbeiter in Seminaren schulen
Im Auftrag des Autoherstellers übernimmt das Labor im Technologiezentrum am Wollelager gesetzlich vorgeschriebene Schulungen für KFZ-Betriebe.
Delmenhorst. Vorschriften und Regeln im beamten-deutsch können manchmal arg verwirrend wirken. Gary Zörner, Geschäftsführer der Umweltfirma Lafu, und Mitarbeiterin Renate Seyfert helfen beim Kampf mit der Gefahrgutbeauftragtenverordnung, dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, dem Bundesimissionsgesetz oder der Verordnung über Betriebsbeauftragte für Abfall. Seit kurzem schult das Lafu-Team Mitarbeiter der Firma Skoda, um für sie den Paragraphen-Dschungel zu entwirren. „Der Kontakt zu Skoda kam in der Ukraine zustande“, sagt der weitgereiste Zörner. „Dort habe ich Michael Wrede kennengelernt.“ Wrede ist heute der Skoda-Beauftragte für Umwelt und Gefahrengutmanagement in Deutschland und Europa und sagt von sich, er sei ein Umweltidealist: „Eine Zusammenarbeit mit Zörner lag von daher nahe.“ Der Autohersteller ist gesetzlich verpflichtet, die Mitarbeiter seiner KFZ-Betriebe jährlich in Umweltfragen zu schulen. „Umwelt ist für uns ein Top-Thema“, sagt Wrede. „Neben der wichtigen Rechtssicherheit können wir Ökologie und Ökonomie auch gut verbinden. Umweltgerechte Entsorgung und Wiederverwertung kann unseren Werkstätten Kosten sparen helfen. Die Zusammenarbeit mit dem Lafu verlaufe sehr postiv, so Wrede. Die Delmenhorster werden in bundesweit acht Bildungszentren, darunter das am Wollelager, Mitarbeiter aus über 1000 Skoda-Betrieben in Tagesseminaren qualifizieren. Für Zörner und Seyfert ist wichtig, „die Gesetzeswerke auch anwendbar zu machen.“ Brisante Beispiele aus dem praxisnahen Leben sollen dabei Aufklärungsarbeit leisten. Erfahrungen – auch im Ausland – haben die Lafu-Leute, die auch als Havariegutachter oder im Auftrag von Gerichten und Kripo Analysen vornehmen, ausreichend gesammelt. „Wer täglich mit Lacken, Farben und Klebern hantiert, muss sich auch zu schützen wissen“, sagt Wrede. So wollen Zörner und Co das „Handwerkszeug vermitteln“, damit Umweltschäden vermieden werden und bei Unfällen die Gefahr für Umwelt und Gesundheit so weit wie möglich reduziert werden kann. Für Michael Wrede ist klar: „Die Investition in die Umwelt ist eine Investition in die Sicherheit und in die Firma.“