Delmenhorster Lebensmittellabor mit internationalen Aufträgen
Die ersten Jahre waren verdammt hart. „Den Umsatz konnten wir jedoch stetig steigern und das vergangene Jahr war das beste seit Firmengründung,“ freut sich Gary Zörner, der Leiter des Nordwolle-Labors für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu). Mittlerweile kümmern sich zehn Mitarbeiter von Lafu um Analysen und Gutachten im Bereich der Lebensmitteltechnologie, der Umweltverfahrenstechnik oder der Prüfung von Schadstoffbelastungen von Gebäuden. Zum Service des Delmenhorster Unternehmens gehören aber auch Lösungsvorschläge zur kompetenten Realisierung notwendiger Maßnahmen. Das sei laut Gary Zörner eher unüblich in dieser Branche. Am 1. Februar feiert Lafu sein 10. Firmenjubiläum. Während andere Labore in Zeiten miserabler Konjunktur peu a peu die Türen schließen, sammelt Lafu einen Erfolg nach dem anderen. Kooperationen mit RTL (lebendige Brötchen und der Eisskandal) und Fernsehauftritte, die deutschlandweit für Furore gesorgt hatten, waren dabei nur die Spitze des Eisberges. Mit einer spannenden Vertragspokerei musste sich der Experte für technischen Umweltschutz beispielsweise in Rostock auseinandersetzen. „Ein halbes Jahr lang mussten wir dort dafür sorgen, dass ein kommunales Klärwerk in Betrieb genommen werden konnte. Das Projekt bekam dramatische Züge, weil zu viele Instanzen und Auftraggeber, sowohl aus Russland als auch aus Deutschland daran beteiligt waren,“ erläutert Gary Zörner. Jeder hatte vertraglich etwas zu sagen und zusätzlich hatten wir noch die Umwelt-und Gesundheitsbehörden am Hals. Und als ich mich dann noch mit einem uneinsichtigen General aus Moskau auseinandersetzen musste, war mir schon etwas mulmig zumute. Selbst als Umweltdetektive waren die Lafu-Mitarbeiter tätig. „Im vergangenen Jahr war ich erstmals als Koordinator bei einem Umweltdelikt engagiert worden,“ erzählt der Diplom Ingenieur. Ein Lkw-Fahrer, der auf dem Weg nach Italien bei einer Rast seine Ladung überprüfen wollte, war auf der Ladefläche des Fahrzeuges bewusstlos umgekippt. Die Versicherung des Unternehmens hatte ein völlig falsches Gutachten erstellt. Lafu hat schließlich herausgefunden, dass sich in dem Lkw hoch toxische Lösungsmittelgifte entwickelt hatten, erklärt Gary Zörner. Dem Fahrer geht es wieder besser. Er hatte Glück. Die Erfolgsquote von Lafu lässt sich fast endlos fortfahren. Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen rund 600 Aufträge.