Lafu-Umweltlabor als Vorbeuger und Problemlöser – Arbeit führt bis in die Ukraine
Delmenhorst. Es sind diese Tage, an denen Gary Zörner, Chef des Umweltlabors Lafu, wie Don Camillo nach oben sieht, um zu bemerken: Nun kapieren es auch die Ungläubigen. Der Nitrofen-Skandal lässt die Telefone der zehn Mitarbeiter bei Lafu im Technologiezentrum auf der Nordwolle nicht still stehen. Proben, Analysen – die Menschen sind wieder mal aufgewacht, nehmen Stoffe ernst, die man nichts schmecken, nicht riechen kann, deren verheerende Wirkung verdrängt oder gar bagatellisiert wird. Zörner: „Wenn Sie sich mit dem Hammer auf den Daumen hauen, ziehen sie ihn beim nächsten Mal garantiert zu rück“.Weit gefährlichere Gifte, ob chemisch, mikrobiologisch oder physikalisch wie zunehmender Elektrosmog hingegen würden gedanklich beiseite geschoben. Davor warnt der Mann mit dem gelben Koffer, der auch für Prestige-Kunden den Giften auf der Spur ist. Renommierte Häuser wie etwa das Park Hotel in Bremen lassen in Abständen neuralgische Punkte, an denen sich Bakterien bilden können, von Lafu untersuchen: Sauna, Pool und Türgriffe. Schiffsbauer wie Blohm + Voß verpflichten Lafu, um Tips über Schwachstellen bei Wasseraufbereitung auf Fregatten zu erhalten. Aber auch der Privatmann um die Ecke, dessen Kamelien die Köpfe hängen lassen, weil ihnen das Wasser aus dem Brunnen nicht bekommt, nimmt Lafu in Anspruch. Mit einigen Reagenzgläsern und einem Telefon hat Zörner vor neun Fahren begonnen, heute wird er auch von Umweltämtern, Polizei und Versicherungen beauftragt. Ein jüngstes Projekt führte Lafu nach Ternopel in die Ukraine, wo Trinkwasser, Abwasseraufbereitung und Abfallentsorgung als dringende Probleme angesehen werden. Zörner gehörte zur deutschen Delegation, die Hilfen angeboten hat. Dabei geht es auch um Folgeschäden aus der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl. Ein Thema, wie Zörner meint, dass nicht nur die Ukraine angeht.