(ah). Sie kommen aus den Entwicklungsländern Myanmar, Vietnam, Nigeria und Indonesien und haben zusammen etwa 60 Flugstunden hinter sich gebracht. Und sie sorgen für einen Hauch von Exotik im Labor für Chemische und Mikroblologische Analytik (Lafu) am Wollelagar 8. Die Rede ist von vier Praktikanten, die im Rahmen ihres Deutschland-Aufenthalts auch in Delmenhorst Station gemacht haben. Im Auftrag Ihrer Sachen Umweltschutz weiter qualifizieren. Wer aber glaubt, sie hantieren bei Lafu ausschließlich mit Reagenzgläsern, der macht sich ein falsches Bild. Ba Thaung, Bin Tran Thuc, Osilama Emokho Braimah und Salmar iza sind in ihrer Heimat bereits Fach- und Führungskräfte. Es sind komplizierte Verfahren zur Feststellung von Schadstoffen in Trinkwasser, Abwasser, Luft und Boden, mit denen sie Diplom-Ingeniuer Gary Zörner bekanntmacht. Und es sind Techniken mit weitreichender Bedeutung. Mit der Arbeit am Gaschromatographen zum Beispiel hat sich der Vietnamese Bin Tran Thuc eine neue Möglichkeit erschlossen, die Dioxine des von den Amerikanern im Vietnamkrieg eingesetzten Entlaubungsmittels Agent Orange. nachzuweisen. „Noch immer kommen in meiner Heimat Kinder mit körperlichen Defekten zur Welt“, sagt der Dozent für analytische Chemie und Umweltanalytik. Die Methode erlaube Rückschlüsse darauf, „wo was belastet ist.“ . Zusammen mit Ba Thaung, in Myanmar Spezialist für industrielle und häusliche Abwässer, nimmt er in Deutschland an dem Programm“Umweltschutz der Küstenmeere“ der Carl Duisberg Gesellschaft teil. Ihr zweimonatiges Praktikum in Delmenhorst ist Bestandteil der Fortbildung. Am vergangenen Freitag ist ihre Zeit bei Zörner, der Lafu vor fünfeinhalb Jahren mit „Reagenzglas und Telefonhörer gegründet hat, zu Ende gegangen. „Ein viel zu kurzer Zeitraum“, befinden die beiden einhellig. Mit der Biologin Salmariza (Indonesien) und dem nigerianischen Diplom-Chemiker Osilama Emokho Braimah ist die Ablösung bereits eingetroffen. Ihr Schwerpunkt liegt in der Aufbereitung von Trink-und Abwasser. „Damit haben wir in Nigeria große Schwiertigkeiten „, sagt Braihmah. Ungeachtet der beruflichen Vorteile, die ihm sein Deutschland-Aufenthalt in der Heimat verschaffen könnte, hat der 30jährige nur ein Ziel vor Augen: „Meine praktische Erfahrung soll einen Beitrag dazu leisten, unsere Probleme umgehend lösen zu können. Alles andere ist zweitrangig.“

Archivierten Artikel herunterladen