Abseits der Politik: Mikrobiologe Gary Zörner erklärt die Gefahren der Sparlampen
Unter dem Deckmantel des Klimaschutzes werden die Gefahren durch Energiesparlampen politisch ausgeblendet. Lafu-Chef Gary Zörner durchleuchtet die Sparlampen rein wissenschaftlich und appelliert an den Verstand.
Der klassischen Glühbirne geht in der EU das Licht aus, Energiesparlampen werden politisch gepriesen. Das menschliche Leid, welches damit einher gehe, fällt unter den Tisch, wie Gary Zörner, Chef des Labors für mikrobiologische und chemische Analytik (Lafu) in Delmenhorst betont. Doch warum?
Energiesparlampen enthalten im Gegensatz zu herkömmlich Glühbirnen das Schwermetall Quecksilber. „Das zerstört das Nervensystem, fuhrt zu Entwicklungsstörungen, vermindert das Seh- und Hörvermögen, schränkt die motorischen Fähigkeiten sowie die Gehirntätigkeit ein und verringert letztlich den IQ“, erklärt Gary Zörner. Zudem wirke sich Quecksilber auf das Herzkreislaufsystem aus, erhöhe den Bluthochdruck und das Infarktrisiko, schädige das Immunsystem, die Fortpflanzungsorgane, Leber und Nieren. Wenn schwangere Frauen mit Quecksilber in Verbindung kämen, habe das Auswirkungen auf das Leben ihrer Kinder – alles wissenschaftlich nachgewiesen.
Das Schlimme daran sei, dass man das seit mehr als 50 Jahren wisse, jedoch weiterhin Quecksilber abbaue und in der Produktion verwende, bedauert der Wissenschaftler. „Nur in Schweden hat man Anfang dieses Jahres den Gebrauch von Quecksilber und quecksilberhaltigen Produkten generell verboten“, erläutert er.
Besorgniserregend findet der Mikrobiologe den kompletten Produktlebenszyklus des Quecksilbers. Denn sowohl beim Abbau des Schwermetalls als auch auf den Transport- und Produktionswegen sowie beim Verbraucher und letztlich beim Entsorger würden die Menschen vom Quecksilber vergiftet – sei es über die Haut, die Atemwege oder letztlich über die Nahrungskette, weil sich das Quecksilber im Boden, in der Luft und im Wasser ablagert. „Wenn eine Energiesparlampe zu Hause auf die Fliesen fällt und zerbricht, nimmt man das freigesetzte Quecksilber über die Atemwege oder die Haut auf.“
Beim Quecksilber verhalte es sich ähnlich wie damals beim Asbest, ruft Gary Zörner in Erinnerung. „Bereits in den 20er Jahren wusste man, dass Asbest schädlich ist, Leute, die damals in der Asbest-Industrie tätig waren, wurden nicht krankenversichert. Aber noch bis in die 80er Jahre hat man sich politisch gegen das Verbot von Asbest ausgesprochen.“
Ärgerlich findet der Delmenhorster den Vergleich mit den Kraftwerken. „Ein beliebtes Argument ist, dass die Kraftwerke viel mehr Quecksilber freisetzen als die Energiesparleuchten. Damit soll dann eine Umweltverschmutzerlampe mit einer Umweltverschmutzerenergie gerechtfertigt werden „, sagt Gary Zörner kopfschüttelnd. „Eine unbedenkliche Dosis an Quecksilber gibt es aber nicht.“ Und während man ein Kraftwerk zumindest einkapseln könne, sei das bei den Energiesparlampen schier unmöglich, weil sie nicht rückholbar seien: „Eine Sparlampe kann 4.000 Liter Trinkwasser vergiften. Im vergangenen Jahr sind rund 80 Millionen Energiesparlampen nicht durch den Sondermüll entsorgt worden“, macht der Wissenschaftler die Dimension deutlich. Apropos: Gary Zörner hat in seinem Keller bereits große Mengen an herkömmlichen Glühbirnen gelagert – für den Fall, dass sich das Bewusstsein für die Gesundheitsgefährdung hinziehen wird und es auch künftig keine Beweislastumkehr gibt, bevor Produkte den Markt erobern dürfen.