Das Labor für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu) widmet sich in einem Vortrag den Belastungen in Wassersystemen. Leiter Gary Zörner kritisiert vor allem die Grenzwerte.

Delmenhorst. Kochen, duschen, trinken – Wasser ist fester Bestandteil des Alltags. Dass das Nass aber auch krank machen kann, zeigt ein Vortrag des Labors für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu) in Kooperation mit der VHS am Donnerstag, 16. Oktober. Unter dem Titel „Wasser – nicht nur feucht und fröhlich: Chemikalien, Schwermetalle, Bakterien und andere Belastungen in Wassersystemen“ zeigen Lafu-Geschäftsführer und Diplom-Ingenieur Gary Zörner sowie Diplom-Ingenieurin Renate Seyfert die unsichtbaren Gefahren auf, mit denen wohl niemand so genau rechnet.

Neben Nitrat, hochtoxischen Pestiziden und Schwermetallen wie Blei und Uran gelangten auch immer mehr Arzneimittel und hormonell wirksame Chemikalien ins Trinkwasser. Ein Aspekt des Vortrags wird das Bakterienwachstum sein. Manche Bakterien könnten sich in 20 Minuten verdoppeln. Auch wie es in vielen Duschschläuchen aussieht, wird sich im Vortr~g zeigen. Biofilme in den Rohren ließen die Bakterienart der Legionellen vermehren.

Pestizide im Trinkwasser stammen laut Zörner unter anderem aus der Landwirtschaft. Zörner kritisiert vor allem die Festlegung der Grenzwerte. Kombinationswirkungen von mehreren Stoffen seien überhaupt nicht berücksichtigt. So könnten etwa Pestizide und Kupfer eine hochtoxische Verbindung eingehen, die bei Babys bereits zum Tod geführt habe. „Kupfer und Pestizide werden bei ihren Grenzwerten nur einzeln betrachtet. Kombiniert sind sie aber plötzlich 10000-fach giftiger“, weiß Zörner.

Zum Thema „Quecksilber in Energiesparlampen“ hat zudem kürzlich die ARD beim Lafu einen Beitrag gedreht. Zu sehen ist dieser am morgigen Mittwoch, 15. Oktober, um 21.45 Uhr in der Sendung „Plusminus“. Dabei werden die negativen Auswirkungen der Energiesparlampen auf Gesundheit und Umwelt thematisiert.

Vortrag „Wasser – nicht nur feucht und fröhlich“, Donnerstag, 16. Oktober, 19 bis 21.15 Uhr, VHS auf der Nordwolle, neun Euro pro Person, Anmeldung: Telefon (0 42 21) 981800 oder per Email info@ vhs-delmenhorst.de

Archivierten Artikel herunterladen