Am Mittwoch, den 20.07.2016 um 20:15 wird der von Lafu mitgestaltete Beitrag „Scanner Salate“ in dem Verbrauchermagazin „Markt“ im WDR ausgestrahlt
Der Beitrag befasst sich mit der Auswirkung von giftigen Pestiziden und Schwermetallen. Im Anbau von konventionellem Salat werden hochgiftige Insektizide insbesondere aus der Gruppe der Neo-Nicotinoide eingesetzt. Dazu gehört z.B. Thiamethoxam das u.a. krebserregend, fortpflanzungs- und nervenschädigend ist.
In der EU ist die Anwendung von Thiamethoxam zugelassen, aber aufgrund von Risiken für Honigbienen für mehrere wichtige Verwendungen, wie der Saatgutbeizung von Mais und Raps, verboten.
Neonicotinoide können wegen ihrer hohen Persistenz mehrere Jahre im Boden verbleiben. Da sie systemisch wirksam sind, können sie noch in den Folgekulturen wirksam werden und über die Wurzeln in alle Pflanzenteile transportiert werden. Diese Insektizide befinden sich nicht auf der Oberfläche der Salatpflanzen und können also auch nicht einfach abgewaschen werden. Von den hier in Deutschland derzeit zugelassenen Pestizidprodukten enthalten circa 180 Pestizidprodukte bienengefährliche Wirkstoffe, die in allen Kulturen, im Ackerbau, Obst- und Gemüsebau, im Forst und im Vorratsschutz eingesetzt werden.
Fatale Folgen für Bienen
Thiamethoxam ist eines der bienenschädlichsten Pestizide überhaupt. Es wird zur Saatgutbeizung eingesetzt oder direkt auf die Pflanze gespritzt. Schon eine äußerst geringe Dosis führt bei Bienen zu akuten Vergiftungserscheinungen. Die Folgen: Flug- und Navigationsprobleme, die Fortpflanzungsfähigkeit sowie die Fähigkeit für eine effiziente Nahrungssuche werden reduziert und Bienenvölker werden anfälliger für Krankheiten oder Parasiten. Das belegt die Greenpeace-Studie „Bye, bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa“. Aldi Süd fordert von seinen Lieferanten seit Januar 2016 u.a. auf die Neonicotinoide zu verzichten, heißt es in einem Schreiben des Konzerns, das Greenpeace vorliegt.
In dieser Sendung wird diese Behauptung überprüft – der nächste Skandal?
Salate sind beliebt und gelten als gesund. Doch was ist, wenn im Anbau giftige Pestizide eingesetzt und Schwermetalle z.B. über den Boden oder über Verdriftung die Lebensmittel kontaminieren? Wer hat die Verantwortung, wenn Giftstoffe auf unserem Teller landen, Bienen sterben und auch Boden und Wasser kontaminiert werden? Im Delmenhorster Labor Lafu wurden für den WDR Aufnahmen zum Thema Pestizide, Schwermetalle und Nitrat in Salaten durchgeführt. Wir bewerten die Proben und kritisieren grundsätzlich den Pestizideinsatz und insbesondere die Grenzwerte. Diese berücksichtigen nicht die Kombinationswirkungen von mehreren Pestiziden, die gleichzeitig auf Produkten vorkommen. Dieser Cocktail, der sich auch noch mit zahlreichen weiteren Belastungen, durch gleichzeitige Kontamination der Salate mit Schwermetallen (u.a. Blei, Kupfer, Chrom) kombiniert, kann sich zu einer vielfach erhöhten und nicht mehr kalkulierbaren Gesundheitsgefährdung potenzieren.
Auch wenn die „Grenzwerte“ eingehalten werden, wird der Verbraucher manipuliert, indem eine angebliche Sicherheit vorgetäuscht wird. Diese Grenzwerte sind dazu geeignet, das Krankmachen mit Giftkonzentrationen unterhalb der Grenzwerte zu legalisieren. Bei den Analysen von konventionellem Obst und Gemüse werden regelmäßig u.a. auch krebserregende und hormonell wirksame Giftchemikalien nachgewiesen. Für solche Stoffe sollte das Vorsorgeprinzip angewendet werden, das heißt sie sollten vollkommen aus dem Lebensumfeld des Menschen verschwinden, da jedes kleinste bisschen solcher Substanzen das Risiko erhöhen, an z.B. Krebs erkranken zu können. In Salaten aus konventionellem Anbau befinden sich Pestizide. Nur Bioware ist nicht mit Pestiziden belastet und von daher nachhaltig zu empfehlen.