Der TV-Beitrag „Pestizide in frischen Kräutern“ an dem die Lafu mitgewirkt hat, wurde am am Dienstag, den 30.11.2021 um 18:15 in der Sendung „Servicezeit“ im WDR ausgestrahlt und kann auf der Website des WDR angesehen werden
Im Delmenhorster Labor Lafu wurden am 16.11.2021 Aufnahmen zu den Untersuchungen von biologisch und konventionell angebauten Kräutern auf Pestizide durchgeführt. Die Ergebnisse wurden auch bzgl. der gesundheitlichen Auswirkungen der Chemikalien bewertet. In Obst, Gemüse/Kräutern und Getreide aus konventionellem Anbau befindet sich meist ein Pestizid-Cocktail. Bioware ist normalerweise nicht mit Pestiziden belastet. Dies bestätigen ausser den zahlreichen Untersuchungen von Lafu auch die großen Erhebungen von Landesuntersuchungsämtern, Greenpeace, PAN (Pestizid-Aktions-Netzwerk) usw..
Bei der Betrachtung von Umweltschadstoffen wie z.B. Pestiziden, muss der ganze Produktlebenszyklus bewertet werden. So können Gesundheits- und Umweltbelastungen in folgenden Bereichen festgestellt werden:
- bei der Produktion der Chemikalien
- bei der Anwendung in der Landwirtschaft (außer bei den Beschäftigten auch bei den Menschen, die sich in der Umgebung aufhalten oder dort wohnen)
- bei den Verbrauchern der belasteten Produkte.
Bei den Beschäftigten in der Landwirtschaft liegt ein hohes Maß an auch schweren Erkrankungen (z.B. Parkinson durch Glyphosat) vor. Diese gravierenden Gesundheitsschäden werden in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt. In der Moselregion konnten die im Weinanbau eingesetzten Pestizide im Hausstaub der dortigen Anwohner nachgewiesen werden. Bekannt ist, dass Personen, die sich in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen nach Pestizideinsatz aufgehalten haben (Spaziergänger, Jogger), an den entsprechenden Symptomen erkrankten.Auch über die Aufnahmewege der Pestizide, z.B. über die Atmung oder die Haut, kann eine ganze Bandbreite an Erkrankungen verursacht werden.
Auch wenn sog. „Grenzwerte“ eingehalten werden, wird der Verbraucher irregeführt, indem eine angebliche Sicherheit vorgetäuscht wird. Diese Grenzwerte sind dazu geeignet, das Krankmachen mit Giftkonzentrationen unterhalb der Grenzwerte zu legalisieren. Insbesondere berücksichtigen diese nicht die Kombinationswirkungen von mehreren Pestiziden, die gleichzeitig in einem Lebensmittel enthalten sind und hunderten von weiteren Schadstoffen denen wir in unserem Lebensumfeld ausgesetzt sind. Bei den Analysen von konventionellem Obst und Gemüse werden regelmäßig u.a. auch krebserregende und hormonell wirksame Giftchemikalien nachgewiesen. Für solche Stoffe sollte das Vorsorgeprinzip angewendet werden, das heißt sie sollten vollkommen aus dem Lebensumfeld des Menschen verschwinden, da jedes kleinste bisschen solcher Substanzen das Risiko erhöhen, an z.B. Krebs zu erkranken.
Erst wenn sicher bewiesen ist, dass eine Chemikalie nicht gesundheits- und umweltgefährdend ist, darf sie angewendet werden – demzufolge hätten viele Pestizide nicht auf den Markt kommen dürfen. Es ist dringend notwendig, dass eine Beweislastumkehr durchgesetzt wird.
Insbesondere um auch die Vergiftung von Mensch und Umwelt in den Anbaugebieten der chemie-intensiven, konventionellen Landwirtschaft zu verhindern, müssen Forschung und Förderung für eine biologische Landwirtschaft erheblich intensiviert und umgesetzt werden. Auch muss die Aufklärung über die unsichtbaren Gefahren für Gesundheit und Umwelt sowie über die gesamtgesellschaftlichen Folgen bzw. Schäden erweitert werden. Letztlich muss der Einsatz von Pestiziden minimiert und dann ganz vermieden werden.
Dr. med. Kurt E. Müller, deutscher Verband der Umweltmediziner:
„Was natürlich ein Problem beim Verbrauch von Schadstoffgemischen ist; dass der eine Schadstoff dem anderen weiterhilft in den Körper vorzudringen. […] Es gibt sehr gute Forschung, die gezeigt hat, dass wir die Effekte von bis zu drei Schadstoffen relativ gut und präzise ermitteln können. Über fünf können wir nichts genaues mehr sagen. Es wird am Verbraucher experimentiert.“
in „Pestizid-Cocktail- fast kein Obst und Gemüse ohne Chemie“ (ARD Plusminus)
Auf die Ergebnisse der Lafu-Untersuchungen in dem TV-Beitrag können sie schon gespannt sein.
Den Fernsehbeitrag Lafu in der Servicezeit bei WDR: Pestizide in frischen Kräutern können Sie aus rechtlichen Gründen nicht bei uns direkt auf der Seite sehen.
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