Der Vortrag findet am Freitag, den 27.09.2019 von 18:00 bis 20:15 Uhr in der VHS, Turbinenhaus 11 (Raum 08) in Delmenhorst statt.

Referentin: M.Sc. Tinola Zörner, Lafu GmbH
Referentin: Dipl.-Ing. Renate Seyfert, Lafu GmbH
Referent: Dipl.-Ing. Gary Zörner, Lafu GmbH
Referentin: Dr. Constanze Messal

Schimmel findet sich im gesamten Lebensumfeld des Menschen, egal ob in Gebäuden, Lebensmitteln oder gar technischen Anlagen. Selbst auf einer Reinraumanlage für medizinische Anwendungen im US-Staat North Carolina konnten ExpertInnen der Lafu GmbH kürzlich einen besonders invasiven Schimmelpilz nachweisen. Die Gefahren, die in diesem Fall für Risikopatienten mit geschwächtem Immunsystem entstehen können, sind gravierend. Dieses Beispiel zeigt, wie schnell Schimmel für jeden zum Gesundheitsrisiko werden kann.

Qualität einer professionell durchgeführten Innenraumhygienischen Inspektion

Bei einer Feuchte-und Schimmelproblematik vor Ort ist eine zielorientierte Vorgehensweise notwendig. Dazu bedarf es professioneller Erfahrung und einer wissenschaftlichen Qualifikation auch bzgl. des Probenahmeverfahrens.Mit über 25 Jahren Erfahrung ist die Lafu GmbH Expertin auf dem Gebiet der Schimmelpilzanalysen und bekannt für maßgeschneiderte Probenahmen um verschiedenste Problematiken zu erfassen, denn wir betrachten jeden Fall immer individuell. Die Vortragenden geben unter anderem spannende Einblicke in ihre Arbeit.

Wie kann ich Schimmel vermeiden, erfassen und kompetent sanieren?

Häufig wird zur Vermeidung von Schimmelschäden regelmäßiges Lüften empfohlen. Doch nicht immer reicht diese Maßnahme aus, denn bei Baufehlern oder Materialschäden liegen die Ursachen für einen
Schimmelbefall meist nicht an mangelndem Luftaustausch.

Bei der Sanierung von Schimmelschäden ist eine fach- und sachkundige Ausführung nicht nur gefragt, sondern auch gesetzlich gefordert. Wer Schimmelpilzbefälle professionell entfernt, bewegt sich im Geltungsbereich der Bio-und Gefahrstoffverordnung. Daraus ergeben sich Anforderungen an den Schutz von Ausführenden und Raumnutzern, die häufig bei der Sanierung im Objekt verbleiben.

Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass vor Beginn der Sanierungsarbeiten eine Gefährdungsbeurteilung erfolgen muss (ArbeitSchutzG, GefahrstoffV und BioStoffV). Das ausführende Sanierungsunternehmen
hat die Arbeiten so zu gestalten, dass möglichst keine Gefährdungen durch Schimmelpilze entstehen. Dies gewährleisten entsprechende Arbeitsverfahren sowie passende Maschinen und Geräte. Was dabei zu
beachten ist und wie man einen fachkundigen Sanierer erkennt, wird im Vortrag erläutert. Die Nichteinhaltung der gesetzlichen Regelungen ist ein Straftatbestand!

Schimmel und soziale Lage – wie hängt das zusammen?

Das Risiko einem Schimmelbefall im Wohnraum ausgesetzt zu sein ist gesellschaftlich keineswegs gleich verteilt. Der Zusammenhang mit dem sozialen Status zeigt sich daran, dass insbesondere Haushalte
mit geringem Einkommen in Mietwohnungen vermehrt von Schimmelschäden und den gesundheitlichen Auswirkungen betroffen sind.

Die Gesamtproblematik des „Gesunden Wohnens“ erfordert für alle Beteiligten ein hohes Verantwortungsbewusstsein sowie eine entsprechende Information und Qualifikation. Hier gibt es Interessenkonflikte die von uns angesprochen und diskutiert werden.

Bei Chemikalien fordern wir undandere ExpertInnen eine Beweislastumkehr, d.h. nur wenn nachgewiesen ist, dass eine Chemikalie keine negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit hat, darf sie zugelassen werden.

Eine gesellschaftspolitische Veränderung ist auch bzgl. Gebäude notwendig: Diese sollten nur z.B. verkauft, vermietet oder verpachtet werden dürfen, wenn bewiesen ist, dass bei sachgemäßer Nutzung die
Gesundheit und die Umwelt nicht geschädigt werden kann.

Nur scheinbar kann ein Schimmelbefall mit Antischimmelmitteln bekämpft werden. Denn es werden dabei nur die erreichbaren Teile der Pilze abgetötet. Es überleben immer Teile des Befalls, welche die Flächen neu besiedeln können.

Schimmelpilze sind „Chemiefabriken“ im Miniaturformat

Selbst wenn eine vollständige Abtötung des Schimmels erreicht wird, verbleibt noch immer die Biomasse selbst, die noch über Jahre gefährliche Allergene und Toxine freisetzen kann und so zu einer Langzeitgefahr wird, obwohl die eigentliche Ursache des Schimmelpilzbefalles wie Feuchtigkeit gar nicht mehr gegeben ist.

Auch abgetötete Schimmelbefälle können Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer und Allergien auslösen. Aus diesem Grund müssen sämtliche mit Schimmel befallene Materialien unter Sicherheitsbedingungen vollständig aus Gebäuden entfernt werden.

Die Lafu-GmbH erfasst Schimmelschäden an Hausrat und Inventar (z.B. Möbel, Musikinstrumente, Ausstattungsgegenstände, Kleider, Bücher, etc.)

Mykotoxine sind Giftstoffe, die von Pilzen gebildet werden. Forschungen zeigen, dass geringe Konzentrationen von Mykotoxinen,wie sie in Innenräumen vorkommen können, zu negativen Effekten führen. Für die gesundheitliche Einschätzung ist der Expositionspfad Luft und Haut, sowie die Halbwertzeit der Mykotoxine im Körper relevant. Von den flüchtigen, mikrobiell bedingten organischen Verbindungen (MVOC) werden einige als Volatoxine bezeichnet.

Forschungsergebnisse zeigen, dass MVOC nicht nur Gerüche oder nicht toxisch verursachte Befindlichkeitsstörungen auslösen, sondern gewebeschädigende Prozesse (die zumindest im Nervensystem nicht umkehrbar sind) und damit den Tod von Nervenzellen verursachen. Sie führen zu einer Dopamin-Stoffwechselstörung und sind Auslöser für Parkinson.

Die Gesundheitsgefährdung durch den Echten Hausschwamm und andere Holz zerstörende Pilze muss in drei Gefährdungskategorien unterschieden werden:

  1. Gefährdung durch die Beeinträchtigung der statischen Konstruktion –Einsturz
  2. Gefährdung, die durch das Myzel der Pilze ausgeht –mögliche Allergien
  3. Gefährdung durch sekundär entstehende Schimmelpilze

Der heutige Wissensstand und neue Sanierungstechniken erlauben inzwischen, Schimmelbefall sicher zu erkennen und zu beseitigen. Dennoch werden Schäden oft falsch beurteilt und bekämpft.

Die Lafu GmbH fertigt Gutachten bzgl. der Belastungen in Innenräumen aber auch bei Gebäuden vor Abriss an. In diesem Zusammenhang wird bei Schimmelbelastungen u.a. auf die Gefahrstoff-und Biostoffverordnung, Schutzmaßnahmen und auf eine Gefährdungsbeurteilung hingewiesen.

Flyer zur Veranstaltung

Anmeldung
VHS Delmenhorst e.V.
Am Turbinenhaus 11, Raum 08

27749 Delmenhorst
3 Ustd, Kursnr. 19B5344W
Tel.: 0 42 21 – 981 800
info@vhs-delmenhorst.de
Kosten: 9,00 Euro